Das Behältnis, in dem Gedanken entstehen und zu Worten geformt werden, ähnelt in seiner äußeren Form - wohl nicht von ungefähr - ein wenig der Welt, in der wir leben. Ein kluger Mann sagte einmal: "Der Kopf ist rund, damit wir in verschiedene Richtungen denken können." Da steckt wohl viel Wahrheit dahinter. Daher ist es für einen Fantasy-Autor besonders wichtig, dass der Kopf rund ist. Na ja, vielleicht wäre es für manche, die unsere Geschicke lenken, noch ein wenig wichtiger.

Im Jahr 1951 erschien sozusagen die Taschenbuchausgabe des oben abgebildeten Werks. Die Veröffentlichung als Einzelexemplar erfolgte in Pirmasens. Pirmasens ist ein beschauliches Städtchen in der Pfalz, im Südwesten Deutschlands, genauer gesagt im südwestlichsten Winkel der Südwestpfalz. Und dennoch liegt Pirmasens mitten im Pfälzer Wald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Europas. Wenn manche uns deswegen als "Hinterwäldler" bezeichnen, sollten wir eigentlich sogar froh und stolz sein.

Auf diese Weise nehmen bei mir Gedanken eine greifbare Form an. Auch wenn es im 21. Jahrhundert wenig glaubhaft klingen mag: Ich schreibe tatsächlich meine Geschichten mit der Hand. Genauer gesagt: mit dem Bleistift. Das hat zudem den Vorteil, dass ich nachts nicht erst den Computer hochfahren muss, wenn ich von Ideen geplagt werde. Aber ja, in einem zweiten Arbeitsschritt gebe ich dann das Rohmanuskript in den PC ein und überarbeite es zugleich. Das nachfolgende Bild zeigt den inzwischen fertiggestellten 2. Band meiner neuen Trilogie „Die verriegelte Pforte“. 

Meine Bücher erscheinen – wie könnte es anders sein – im MysticVerlag. Dabei handelt es sich nicht um einen Verlag im herkömmlichen Sinne, sondern um ein Netzwerk von Autoren im gesamten deutschsprachigen Raum. Der Verlag hat zwar seinen Sitz in Pirmasens, jedoch arbeiten die an dem Projekt Beteiligten im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Name des Verlags ist zugleich Programm. Wir veröffentlichen insbesondere Werke aus den Genres Fantasy, Science Fiction und Horror sowie märchenhafte Kinderbücher. Daneben sind wir aber auch bestrebt, Randbereiche dieser Literaturgattungen abzubilden, also Schnittstellen der mystischen Literatur zu anderen Kunstgattungen. Deshalb sind wir stolz darauf, auch Autoren in unseren Reihen zu haben, die beispielsweise ursprünglich aus der Musikszene oder der Malerei kommen.

Selbstdisziplin oder Selbstbetrug? Wenn ich von meinem PC-Arbeitsplatz hochschaue, bietet sich mir im Sommer dieser Anblick. Manchmal fällt es mir dann schwer, in der Nachbearbeitung meiner Manuskripte fortzufahren. Das rede ich mir jedenfalls ein. In Wahrheit muss ich nur an die Gartenarbeit denken, dann fällt mir die Entscheidung leicht. 


In meiner Heimat, dem Pfälzer Wald, waren der Legende nach schon die Nibelungen und allerlei andere Sagengestalten unterwegs. Im Mittelalter stand der Pfälzer Wald ebenfalls häufig im Brennpunkt wichtiger, historisch belegter Ereignisse wie der Einkerkerung des englischen Königs Richard Löwenherz oder dem Tod des Raubritters Franz von Sickingen, die beide gelegentlich als die letzten Ritter bezeichnet werden. Es ist kein Wunder, wenn in den verwunschenen Winkeln einer solch märchenhaften Landschaft kreative Gedanken wie eine Lawine auf einen hierfür anfälligen Geist einstürzen. 

In diesem Haus von Mr. Louaec in Kerfissien an der bretonischen Küste ist ein nicht ganz unbeträchtlicher Teil der Dunstein Chroniken entstanden. Im Oktober 2015 habe ich hier das letzte Kapitel des 6. Bandes geschrieben, im September 2019 das Finale des 2. Bandes meiner neuen Trilogie. 

Um die Ressourcen des MysticVerlags zu schonen, habe ich meine Tochter Annika überredet, ab dem 2. Band der Dunstein Chroniken das Korrektorat zu übernehmen. Wie man auf dem Foto erkennen kann, hat diese Entscheidung glücklicherweise keine Familientragödie ausgelöst.

„Für Christine, Annika und Leonard“ lautet die Widmung in den Dunstein-Chroniken. Das Bild meiner Frau und meiner beiden Kinder wurde in Düsseldorf, dem Wohnort meines Sohnes, aufgenommen. Wieso findet sich diese Stadt in meiner Rubrik „Orte der Worte“, obwohl ich dort noch keine einzige Zeile geschrieben habe? Nun ja, gerade ein Schriftsteller braucht bisweilen auch mal völlig andere Eindrücke, um den Kopf freizubekommen und dann wieder „durchstarten“ zu können. Der Pfälzer Wald und die Bretagne sind dafür natürlich viel zu mystisch. Deshalb: Düsseldorf. 

Sirius hat freundlicherweise sein Körbchen für eine historische Buchpräsentation zur Verfügung gestellt. Die sechs ersten im MysticVerlag erschienenen Bücher wurden wohlgefällig zur Kenntnis genommen. Für ein italienisches Windspiel ist eben das Beste gerade gut genug. Deshalb durfte ihn auch keine Geringere als die Starfotografin Charlotte Fischer ablichten (www.lottefischer.de).